Schwangerschaftsdiabetes ist eine Form von Diabetes, die während der Schwangerschaft auftritt und bei etwa 4% aller Schwangeren diagnostiziert wird. Es betrifft vor allem Frauen mit Übergewicht und solche mit familiärer Veranlagung für Diabetes. Die Erkrankung wird durch verschiedene Schwangerschaftshormone verursacht, die den Blutzuckerspiegel erhöhen, und eine ungesunde Ernährung kann ebenfalls eine Rolle spielen.
Krankenschwester auf der Frühchenstation der Charité in Berlin
Unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes kann sowohl für die Mutter als auch für das Baby gefährlich sein. Durch die unterentwickelte Plazenta kann es zu einer Unterversorgung des Babys kommen, was zu einem überdurchschnittlich großen Geburtsgewicht von über 4000g führen kann. Zudem können die Organe des Babys unterentwickelt sein, insbesondere die Lungenreifung kann eingeschränkt sein. Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben ein erhöhtes Risiko für andere Erkrankungen wie Harnwegsinfektionen, Bluthochdruck und Präeklampsie/Eklampsie.
Die Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes erfolgt in der Regel durch einen Blutzuckertest. Bei 85% der betroffenen Frauen kann eine gesunde Ernährung als Therapie ausreichen. Durch eine ausgewogene Ernährung, die den Blutzuckerspiegel stabil hält, kann der Diabetes kontrolliert werden. In einigen Fällen ist jedoch zusätzlich die Insulingabe erforderlich, um den Blutzucker zu regulieren.
Nach der Schwangerschaft normalisiert sich der Blutzuckerspiegel in den meisten Fällen wieder. Es besteht jedoch ein geringes Risiko, dass Frauen, die an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt waren, später im Leben an Typ-2-Diabetes erkranken. Es ist daher wichtig, auch nach der Geburt regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen und einen gesunden Lebensstil beizubehalten, um das Risiko einer späteren Diabeteserkrankung zu minimieren.
Die rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes sind entscheidend, um mögliche Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden. Eine enge Zusammenarbeit mit dem medizinischen Fachpersonal, einschließlich des Frauenarztes und Ernährungsberaters, kann helfen, den Blutzucker zu kontrollieren und eine gesunde Schwangerschaft zu fördern.